Sonntag, 12. Dezember 2010

Nie zu spät für Qualität

Ich werde hier mein bisheriges Verständnis des Begriffs Qualität kurz ausführen und darstellen, was sich nach Durcharbeitung des Studienbriefs an dieser Ansicht geändert hat.
Zuerst also was mir spontan beim Begriff Qualität einfällt:
Da wären zuallererst einmal verschiedene Marken, die aufgrund ihres Image für bestimmte Standards stehen. Begriffe und Marken wie Made in Germany, Champagner, Apple, Porsche etc. werden mit bestimmten Qualitätserwartungen verbunden. Bei diesen Beispielen gilt dann wohl Hoher Preis = hohe Qualität. Andererseits spricht man auch von einem Preis-Leistungsverhältnis. Die Frage ist also: Welche Qualität bekomme ich für mein Geld und wie ist das Angebot im Vergleich zu anderen Angeboten. Bei Produkten hat der Verbraucher die Möglichkeit sich über diese Aspekte, durch hoffentlich unabhängige Stellen, wie z.B. die Stiftung Warentest zu informieren.
Ganz anders bei subjektiven Einschätzungen, wie etwa die der Lebensqualität. Diesen Begriff verbindet der eine mit Dingen wie Zeit, Glück, Familie, der andere mit gutem Essen, Wohlstand usw..
Und was hat das ganze mit E-Learning zu tun?
Bei E-Learning Maßnahmen im Speziellen oder Bildungsmaßnahmen im Allgemeinen, kann man meiner Meinung nach davon ausgehen, dass hier sowohl Objektive wie auch Subjektive Qualitätsstandard angelegt werden können. Nach konstruktivistischen Lerntheorien rezipiert jeder Lerner das Lernangebote anders. Was für den einen gut ist und zum gewünschten Lernerfolg führt, kann beim anderen nur wenig erfolgreich sein. Man kann daher von einzelnen medialen Attributen nicht automatisch auf den Lernerfolg schließen. Die Lernqualität entsteht daher nach Kerres im Prozess des Lernens und wird vom Lerner mitbestimmt.
Somit ist auch die Qualität des Lernerfolgs, selbst bei sehr aufwendigen Produktionen, nicht gesichert.
Neu für mich ist daher, dass im E-Learning eher eine prozessbezogene Qualitätsentwicklung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Daher ist bei Lernprozessen, welche die Selbststeuerung des Subjekts in den Mittelpunkt stellen, die Qualität danach zu beurteilen, wie sich der Lerner im Rahmen der Lehrmaßnahme entwickeln kann.
Die Qualitätssicherung hängt dann davon ab, das Lehr- und Lernangebot dauerhaft zu reflektieren und erkannte Schwachstellen zu beseitigen. Hierzu gehört auch ein Zusammenspiel aller am Prozess Beteiligter. Durch ein umfangreiches Qualitätsmanagementsystem soll eine kontinuierliche Verbesserung der Lehrmaßnahme gesichert werden. Hierzu zählt auch die Evaluation von Kundenanforderung und Kundenzufriedenheit. Nur so kann die Lehrmaßnahme dem Standart einer qualitativ hochwertigen Dienstleistung entsprechen.
Der Dienstleistungsgedanke sollte meiner Meinung nach bei allen Beteiligten im Mittelpunkt stehen. Nur so kann ein am Kunden ausgerichtete Produkt entstehen. Dies entspricht auch den Grundsätzen des Qualitätsmanagements aus der ISO 9000:2000.
Dies bedeutet: Ein Einbeziehen aller Aktivitäten, von der Planung über die Durchführung bis zur Auswertung, um die Bedürfnisse der betreffenden Zielgruppe optimal zu bedienen.

Zusammenfassend würde ich also sagen, dass sich mein Verständnis von Qualität nach dem Bearbeiten der Lehreinheit dahingehend geändert hat, dass selbst eine erfolgreiche Lehrmaßnahme, einem ständigen Fortentwicklungsprozess unterzogen sein muss, um den Qualitätsstandard der Zukunft entsprechen zu können.

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