Sonntag, 28. Februar 2010

Online Gruppenarbeit

So jetzt, da schon einige Zeit bei Educational Media ins Land gestrichen ist und schon einige gemeinsame Gruppenarbeiten stattgefunden haben, sollen wir unsere Bemühungen im Kontext der Sozialpsychologischen Aspekte der netzbasierten Wissenskommunikation durchleuchten.
ABEKMORSTY auf der Couch.

Ein Charakteristikum der Online Zusammenarbeit sind die "Reduced social cues". Also die Tatsache, dass nonverbal vermittelte Informationen in wesentlich geringerem Umfang zur Verfügung stehen, als bei Face to Face Kommunikationen. Da es in unseren Gruppenarbeiten hauptsächlich um das gemeinsame Problemlösen sachbezogener Fragen geht und nicht um zwischenmenschliche Probleme, sehe ich das Fehlen von z.B. Mimik und Gestik nicht als Hindernis zur Lösung der Aufgaben an. Im Sinne der Hyperpersonal perspective könnte die von uns genutzte cvK sogar den Vorteil haben, dass kognitive Ressourcen, die in der ftf Interaktion zur Kontrolle des eigenen nonverbalen Verhaltens erforderlich sind, zur Fokussierung auf das Thema freiwerden. Ich habe den Eindruck, dass, wie auch im Messaging threshold Ansatz proklamiert, durch den Mehraufwand in einer Konversation, der bei der cvK beim Sender eines Nachricht entsteht, die Beiträge Zielgerichteter (sowohl in synchronen, wie auch in asynchronen Medien) sind.
Diskussionen alla:"Würschtle beim Schulfest mit/oder ohne Brötchen oder/und Kartoffelsalat und/oder Senf Ketchup, oder beides, oder doch nicht" (GLK, 30 min) entfallen so.

Allerdings merkt man, wie wichtig die Rolle des Moderators bei Gruppensitzungen ist, oder man merkt es vor allem wenn nicht klar abgemacht ist, wer diese Rolle übernimmt. Durch die verschiedenen Kommunikationskanäle, beispielsweise in dem von uns genutzten Connect, wird es schnell verwirrend oder es passiert gar nichts. Ich finde, dass die Gruppenteilnehmer, die schon Moderationen übernommen haben, dies durchweg sehr professionell und lebhaft gestaltet haben (Fast wie alte Hasen).

Eine der Leitfragen unserer Lernaufgabe lautet, ob es Unsicherheiten hinsichtlich der Arbeitsaufträge gibt. Laut Studienbrief ist Unsicherheit die Differenz zwischen der Anzahl an Informationen, die man zur Aufgabenbewältigung benötigt, und der Anzahl an Informationen, die man bereits besitzt.
Da alle aus der Gruppe einen unterschiedlichen beruflichen Background haben, die Gruppe in dieser Hinsicht also sehr heterogen besetzt ist, hat jeder auch unterschiedliche Vorkenntnisse oder Informationen. Hierduch, und durch die relativ frei interpretierbaren Aufgabenstellungen, ergeben sich auch sehr vielfältige Problemlöseansätze und Herangehensweisen bei den Gruppenaufgaben. Diesen Aspekt unserer Gruppenarbeiten empfinde ich als sehr lehrreich und interessant.

Bei der Wahl des richtigen Kommunikationsmediums zur richtigen Aufgabe, haben wir in der Gruppe sicherlich noch Abstimmungsbedarf. Aber kommt Zeit, kommt Rat. Die zur Verfügung gestellten Arbeitsmaterialien helfen hierbei, bewusst über die Wahl des geeigneten Kommunikationsmediums und der geeigneten Methode nachzudenken. Hier ist Inhalt auch gleich Programm bei den Gruppenarbeiten und Teil der Kompetenzen, die wir als spätere Online Tutoren besitzen sollten. So haben wir die Möglichkeit die eher trockene Theorie gleich als eine Art Selbstversuch in der Praxis anzuwenden.

Montag, 8. Februar 2010

Face to Face vs. Onlinekommunikation

Die Menschen, hatten wohl schon immer das Bedürfnis, sich außerhalb von Face to Face (FTF) Situationen zu verständigen. Zuerst war der Webhoster eine Höhlenwand und die Mail ein Stück Kohle. Dann ging es von den Rauchzeichen über die Deutsche Post hin zu unseren heutigen vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten, insbesondere innerhalb der neuen Medien. Das es Unterschiede zwischen FTF und anderen Arten der Kommunikation (fehlen von verbalen, non verbalen oder paraverbalen cues) gibt, ist und war dabei für jeden wohl schon immer ersichtlich. Oder es sollte eigentlich jedem bewusst sein. Ist es aber in dem Fall wohl doch nicht, wenn mancher Zeitgenosse versucht, großes Gefühlskino auf Basis eines SMS Textes zu vermitteln und sich dann unvermittelt, den daraus entstandenen Missverständnissen und Problemen gegenübersieht, die daraus resultieren, wenn die Finger schneller tippen, und die Nachricht schon beim Empfänger ist, bevor das Gehirn sein eigenes Handeln reflektiert hat. Es ist daher wichtig, sich über die Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten, der verschiedenen Kommunikationswege, das richtige Tool am richtigen Fleck, im Klaren zu sein.
Im Folgenden werde ich kurz beschreiben, welche Wege der Onlinekommunikation von mir genutzt werden und welche Vorzüge bzw. Nachteile ich im Gegensatz zur klassischen FTF erkennen kann.

e-Mail
...ist für mich mittlerweile wichtiger wie das gute alte Telefon. Ich nutze diese asynchrone, monokodale, also eigentlich sehr eingeschränkte, Kommunikationsform jeden Tag. Sei es privat oder im Beruf. Allerdings setze ich sie ausschließlich Zweckgerichtet ein (Termine, Informations- bzw. Datenaustausch etc.) und nicht zu, Klatsch und Tratsch Zwecken.

Soziale Netzwerke
Wir haben immer mit unserer Band MySpace genutzt, um Musik und Videos zu präsentieren (weil die CDs ja eh keiner kauft). Dies stellt für mich auch den Nutzen solcher Plattformen dar. Leute bekommen die Möglichkeit, ihre Werke einem großen Publikum zur Verfügung zu stellen, jenseits von kommerziellen Hintergedanken, und erhalten direkt Feedback durch die Kommentarfunktionen. So entstehen neue Netzwerke, die ohne diese Plattformen nie zustande gekommen wären. Die kreative Vielfalt steigt so und wird irgendwie demokratischer, weil es nicht mehr vom Urteil einzelner Gatekeeper abhängt, was ich zu hören oder zu sehen bekomme.

Twitter
Finde ich gut zum Recherchieren. Wenn man nach Schlagworten sucht, bekommt man so eine Vielzahl von nützlichen links. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dies ein Weg ist, sehr schnell an aktuelle Informationen zu gelangen. Manchmal ziehe ich diese Suchmethode sogar dem googeln vor. Ich nutze Microblogs allerdings als reiner lurker.

Blogs/Internetforen
Auch hier bin ich, außer im Rahmen meines Studiums, als lurker unterwegs. Bei meiner Arbeit mit Jugendlichen allerdings, findet die Produktpräsentation der Medienprojekte häufig auf eigenen Blogs statt, da sie den Vorteil haben, im Gegensatz etwa zu you tube, Zugangsrechte erteilen zu können. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass durch die Möglichkeit der Präsentation im Netz, auch die Motivation der Schüler steigt, gute Arbeitsergebnisse abzuliefern. Man will sich ja nicht blamieren.
Bei Produktinformationen (von der Waschmaschine bis zur Kamera), nutze ich gerne die Erfahrungsberichte aus Blogs und Internetforen. Ich finde es einen großen Vorteil sich aus einer Vielzahl von unabhängigen Quellen zu informieren und nicht allein auf die Produktinformationen des Herstellers, oder eines einzelnen Verkäufers angewiesen zu sein.

Internettelefonie/Chat
Auch hier, wie bei allen vorrangig erwähnten Tools, ist der größte Vorteil natürlich, die schnelle Überwindung der räumlichen Distanz. Zum Austausch von kurzen Informationen ist mir ein kurzes Telefonat immer noch lieber, wie die kurzen, in SMS Form geschriebenen, oft sehr unklar formulierten Sätze der Chat Kommunikation. Welche oftmals mehr zu Verwirrung als zur Klärung beitragen.

Google Apps
Ich nutze gerne Features wie Google Kalender, Doodle oder Google docs.. Hierdurch sind Terminabsprachen und das gemeinsame Bearbeiten von Projekten, im Gegensatz zu FTF, erheblich vereinfacht worden.