Montag, 8. Februar 2010

Face to Face vs. Onlinekommunikation

Die Menschen, hatten wohl schon immer das Bedürfnis, sich außerhalb von Face to Face (FTF) Situationen zu verständigen. Zuerst war der Webhoster eine Höhlenwand und die Mail ein Stück Kohle. Dann ging es von den Rauchzeichen über die Deutsche Post hin zu unseren heutigen vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten, insbesondere innerhalb der neuen Medien. Das es Unterschiede zwischen FTF und anderen Arten der Kommunikation (fehlen von verbalen, non verbalen oder paraverbalen cues) gibt, ist und war dabei für jeden wohl schon immer ersichtlich. Oder es sollte eigentlich jedem bewusst sein. Ist es aber in dem Fall wohl doch nicht, wenn mancher Zeitgenosse versucht, großes Gefühlskino auf Basis eines SMS Textes zu vermitteln und sich dann unvermittelt, den daraus entstandenen Missverständnissen und Problemen gegenübersieht, die daraus resultieren, wenn die Finger schneller tippen, und die Nachricht schon beim Empfänger ist, bevor das Gehirn sein eigenes Handeln reflektiert hat. Es ist daher wichtig, sich über die Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten, der verschiedenen Kommunikationswege, das richtige Tool am richtigen Fleck, im Klaren zu sein.
Im Folgenden werde ich kurz beschreiben, welche Wege der Onlinekommunikation von mir genutzt werden und welche Vorzüge bzw. Nachteile ich im Gegensatz zur klassischen FTF erkennen kann.

e-Mail
...ist für mich mittlerweile wichtiger wie das gute alte Telefon. Ich nutze diese asynchrone, monokodale, also eigentlich sehr eingeschränkte, Kommunikationsform jeden Tag. Sei es privat oder im Beruf. Allerdings setze ich sie ausschließlich Zweckgerichtet ein (Termine, Informations- bzw. Datenaustausch etc.) und nicht zu, Klatsch und Tratsch Zwecken.

Soziale Netzwerke
Wir haben immer mit unserer Band MySpace genutzt, um Musik und Videos zu präsentieren (weil die CDs ja eh keiner kauft). Dies stellt für mich auch den Nutzen solcher Plattformen dar. Leute bekommen die Möglichkeit, ihre Werke einem großen Publikum zur Verfügung zu stellen, jenseits von kommerziellen Hintergedanken, und erhalten direkt Feedback durch die Kommentarfunktionen. So entstehen neue Netzwerke, die ohne diese Plattformen nie zustande gekommen wären. Die kreative Vielfalt steigt so und wird irgendwie demokratischer, weil es nicht mehr vom Urteil einzelner Gatekeeper abhängt, was ich zu hören oder zu sehen bekomme.

Twitter
Finde ich gut zum Recherchieren. Wenn man nach Schlagworten sucht, bekommt man so eine Vielzahl von nützlichen links. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dies ein Weg ist, sehr schnell an aktuelle Informationen zu gelangen. Manchmal ziehe ich diese Suchmethode sogar dem googeln vor. Ich nutze Microblogs allerdings als reiner lurker.

Blogs/Internetforen
Auch hier bin ich, außer im Rahmen meines Studiums, als lurker unterwegs. Bei meiner Arbeit mit Jugendlichen allerdings, findet die Produktpräsentation der Medienprojekte häufig auf eigenen Blogs statt, da sie den Vorteil haben, im Gegensatz etwa zu you tube, Zugangsrechte erteilen zu können. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass durch die Möglichkeit der Präsentation im Netz, auch die Motivation der Schüler steigt, gute Arbeitsergebnisse abzuliefern. Man will sich ja nicht blamieren.
Bei Produktinformationen (von der Waschmaschine bis zur Kamera), nutze ich gerne die Erfahrungsberichte aus Blogs und Internetforen. Ich finde es einen großen Vorteil sich aus einer Vielzahl von unabhängigen Quellen zu informieren und nicht allein auf die Produktinformationen des Herstellers, oder eines einzelnen Verkäufers angewiesen zu sein.

Internettelefonie/Chat
Auch hier, wie bei allen vorrangig erwähnten Tools, ist der größte Vorteil natürlich, die schnelle Überwindung der räumlichen Distanz. Zum Austausch von kurzen Informationen ist mir ein kurzes Telefonat immer noch lieber, wie die kurzen, in SMS Form geschriebenen, oft sehr unklar formulierten Sätze der Chat Kommunikation. Welche oftmals mehr zu Verwirrung als zur Klärung beitragen.

Google Apps
Ich nutze gerne Features wie Google Kalender, Doodle oder Google docs.. Hierdurch sind Terminabsprachen und das gemeinsame Bearbeiten von Projekten, im Gegensatz zu FTF, erheblich vereinfacht worden.

1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für die Reflexion Ihrer Erfahrungen mit Online-Kommunikationsmedien. Ich teile Ihre Einschätzung der Bedeutung, die der Auswahl des richtigen Tools für den spezifischen Kommunikationszweck zukommt. In der Online-Kommunikation ist es diurch das Fehlen der nonverbalen Hinweisreize wichtig um diesen Effekt zu wissen und entsprechend zu kommunizieren. Spannend zu lesen fand ich auch Ihre Erfahrungen anhand der verschiedenen Kommunikationstools. Dadurch, dass im Internet jeder bspw. seine Musik, seine Texte, etc. einem großen Publikum zugängig machen kann, steigt die Vielfalt dessen, was konsumiert werden kann. Die aktuell von vielen kritisierte Informationsflut im digitalen Zeitalter, hat unter diesem Gesichtspunkt einen Vorzug.

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